Rotlichttherapie erfreut sich wachsender Beliebtheit, und das aus gutem Grund. Von Hautverjüngung bis Muskelregeneration: Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Aber wie oft sollte man eine Rotlichtlampe eigentlich verwenden?
Und woran erkennt man, ob man es richtig macht? In diesem Artikel erfährst du, wie häufig und wie lange du Rotlicht anwenden solltest, inklusive praktischer Tipps, um das Beste aus jeder Sitzung herauszuholen.
Achtung! Der folgende Text stellt keine medizinische Beratung dar. Er basiert auf unserem eigenen Wissen, den Erfahrungen unserer Kunden sowie verschiedenen Online-Quellen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Rotlichttherapie? Wirkung & Vorteile
Wie oft sollte man eine Rotlichtlampe anwenden?
So berechnest du deine ideale Behandlungsdauer
Risiken und Vorsichtsmaßnahmen
Wichtige Begriffe einfach erklärt
Kombination mit anderen Anwendungen
Fazit

Was ist Rotlichttherapie? Wirkung & Vorteile
Die Rotlichttherapie, auch bekannt als Low-Level-Light-Therapy oder Photobiomodulation, ist eine moderne Behandlungsmethode, bei der rotes und nahinfrarotes Licht eingesetzt wird.
Diese Lichtwellen dringen tief in die Haut ein, ohne sie zu erwärmen oder zu schädigen, und regen dort wichtige Zellprozesse an. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig: von Hautverjüngung über Wundheilung bis hin zur Unterstützung bei Muskelregeneration und Schmerzlinderung.
Wie funktioniert es?
Wird deine Haut dem roten oder infraroten Licht ausgesetzt, reagieren die Mitochondrien, die „Kraftwerke“ deiner Zellen – mit einer erhöhten Produktion von ATP (Energie). Das unterstützt Zellreparatur, Durchblutung und wirkt entzündungshemmend.
Je nach Wellenlänge (meist zwischen 630 und 850 nm) dringt das Licht unterschiedlich tief ein:
- Rotes Licht (630–660 nm) eignet sich besonders für oberflächliche Hautanwendungen.
- Nahinfrarotlicht (810–850 nm) erreicht tiefere Gewebeschichten, z. B. Muskeln und Gelenke.
Möchten Sie mehr wissen? Lesen Sie unsere Seite „Wie funktioniert RLT“.
Was sind die Vorteile?
- Reduktion von feinen Linien und Falten
- Schnellere Regeneration von Muskeln und Gelenken
- Linderung chronischer Schmerzen
- Verbesserung des Schlafs
- Unterstützung bei Hautproblemen wie Akne, Ekzemen oder Narben
- Förderung der Wundheilung
Beachte: Die Wirkung ist individuell und hängt u. a. von Hauttyp, Alter und allgemeinem Gesundheitszustand ab.

Wie oft sollte man eine Rotlichtlampe anwenden?
Die empfohlene Häufigkeit hängt von deinem Ziel, deinem Gerät und deiner persönlichen Reaktion auf die Behandlung ab. Grundsätzlich gilt:
- Langsam starten: 2 bis 3 Mal pro Woche
- Langsam steigern: bis zu 4 bis 6 Mal pro Woche
- Dauer pro Anwendung: 10 bis 20 Minuten
Bei akuten Beschwerden wie Muskelverspannungen oder kleinen Wunden kann tägliche Anwendung kurzfristig sinnvoll sein. Achte aber unbedingt auf die Reaktionen deines Körpers – Rötungen oder Überempfindlichkeit sind Warnzeichen. Höre auf deine Haut.
Tipp: Mehr ist nicht automatisch besser. Die richtige Balance ist entscheidend.
So berechnest du deine ideale Behandlungsdauer
Jede Haut und jedes Gerät ist unterschiedlich. Deshalb solltest du nicht einfach nach Gefühl handeln, sondern berechnen, wie lange du das Licht anwenden solltest. Die ideale Dauer hängt ab von:
- Der Lichtintensität deines Geräts (in mW/cm²)
- Der gewünschten Energiedosis (in J/cm²)
- Der Entfernung zur Haut
Die Formel
Behandlungsdauer (in Sekunden) = (J/cm² × 1000) ÷ mW/cm²
Beispiel: Du möchtest 10 J/cm² erreichen, dein Gerät liefert 37 mW/cm² auf 30 cm Entfernung.
Rechnung: 10 × 1000 / 37 ≈ 270 Sekunden (etwa 4,5 Minuten)
Wichtig: Viele Hersteller geben zu hohe Werte an, vor allem wenn sie Solar Power Meter nutzen. Diese Geräte sind für therapeutisches Licht ungeeignet und liefern verfälschte Messungen. Achte auf professionelle Messdaten!
Mehr ist nicht immer besser
Die Rotlichttherapie folgt dem Prinzip der biphasischen Dosis-Wirkungs-Kurve:
- Eine zu geringe Dosis bringt kaum Wirkung
- Eine zu hohe Dosis kann die positiven Effekte sogar abschwächen
Die Herausforderung ist also, die optimale „Sweet Spot“-Dosis zu finden. Der renommierte Wissenschaftler Dr. Michael R. Hamblin betont: Weniger kann manchmal mehr sein.

Risiken und Vorsichtsmaßnahmen
Die Rotlichttherapie gilt als sicher, solange man ein paar Dinge beachtet:
- Bei Gesichtsbehandlungen immer eine geeignete Schutzbrille tragen, außer dein Gerät ist nachweislich dafür zugelassen.
- Halte stets den empfohlenen Abstand ein, wie in der Bedienungsanleitung beschrieben.
- Nicht auf verletzter oder verbrannter Haut anwenden, es sei denn, dein Gerät ist dafür vorgesehen.
- Bei Vorerkrankungen oder lichtempfindlichen Medikamenten (z. B. bestimmte Antibiotika) bitte vorher ärztlichen Rat einholen.
Wichtige Begriffe einfach erklärt
- J/cm² (Joule pro cm²): Energiemenge, die auf einen bestimmten Hautbereich abgegeben wird.
- mW/cm² (Milliwatt pro cm²): Die Intensität des Lichts, das auf die Haut trifft.
- Behandlungszeit: Wie lange das Licht auf die Haut gerichtet wird, um die gewünschte Dosis zu erreichen.
- Biphasische Dosis-Wirkungs-Kurve: Zu wenig oder zu viel Licht wirkt weniger effektiv – entscheidend ist die optimale Dosis.
- Solar Power Meter: Messgeräte, die für Rotlicht ungeeignet sind und falsche (zu hohe) Intensitätswerte liefern.
Kombination mit anderen Anwendungen
Die Rotlichttherapie funktioniert alleine schon sehr gut, kann aber noch effektiver sein, wenn du sie mit anderen Behandlungen kombinierst. Nach der Anwendung ist die Haut besonders aufnahmefähig, Pflegeprodukte wie Seren oder Cremes können dann besser wirken.
Auch bei Physiotherapie oder Muskelregeneration kann Rotlicht eine wertvolle Ergänzung sein. Kombinierst du das mit einem gesunden Lebensstil – ausreichend Bewegung, Wasser und ausgewogene Ernährung – holst du noch mehr aus deiner Routine heraus.
Fazit
Die Rotlichttherapie ist eine natürliche und vielseitige Methode zur Unterstützung von Gesundheit und Wohlbefinden. Aber wie bei vielen Dingen im Leben kommt es auf das richtige Maß an. Statt einfach „viel hilft viel“, solltest du gezielt und ausgewogen vorgehen.
Im Idealfall nutzt du deine Rotlichtlampe 3 bis 5 Mal pro Woche für jeweils 10 bis 20 Minuten. Berechne deine ideale Behandlungszeit mit der genannten Formel, und beobachte, wie dein Körper reagiert. So holst du das Beste aus jeder Sitzung heraus.